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In unseren zwischenmenschlichen Beziehungen konzentrieren wir uns oft auf die Kommunikation mit anderen Menschen. Dabei übersehen wir manchmal eine entscheidende Komponente: die Selbstempathie. Selbstempathie ist ein grundlegender Aspekt der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) und spielt eine zentrale Rolle für eine effektive und authentische Kommunikation. In diesem Blogbeitrag werden wir erkunden, was Selbstempathie bedeutet und wie sie die Gewaltfreie Kommunikation unterstützt.
Selbstempathie: Sich selbst verstehen und akzeptieren: Selbstempathie beinhaltet das Verständnis und die Akzeptanz unserer eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Erfahrungen. Es geht darum, mit uns selbst in Verbindung zu treten und unsere innere Welt zu erkunden. Indem wir uns selbst empathisch begegnen, können wir uns selbst besser verstehen, unsere eigenen Grenzen erkennen und unsere Selbstakzeptanz fördern. Die Bedeutung der Selbstempathie in der Gewaltfreien Kommunikation:
Selbstempathie konkret:
Selbstempathie ist ein wesentlicher Bestandteil der Gewaltfreien Kommunikation und spielt eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Beziehungen. Indem wir uns selbst empathisch begegnen, schaffen wir eine Grundlage für Klarheit, Selbstfürsorge, Konfliktlösung und tiefere Verbindungen. Nehmen Sie sich Zeit, um sich selbst zu verstehen und zu akzeptieren. Die Selbstempathie ist der Schlüssel zu einer friedlichen und gewaltfreien Kommunikation – mit anderen und vor allem mit sich selbst. In einer Beziehung gibt es immer wieder Phasen der Nähe und Distanz. Ähnlich wie die Jahreszeiten sind Beziehungen zyklischen Veränderungen unterworfen, die sich in einem Kreislauf widerspiegeln. Nähe und Distanz, wie Jahreszeiten im Leben, ein Kreislauf, wie der eines Baumes, der sich erhebt, mit jedem Ring ein Stückchen mehr, eine Beziehung, die wächst und gedeiht, wie das grüne Meer. Zu Beginn sind wir zwei Individuen, jeder für sich, autonom und zentriert, doch bald nähern wir uns Stück für Stück. Wir beschnuppern uns, sind neugierig und offen, fasciniert von dem Neuen, das wir zusammen erschaffen. Dann verschmelzen wir, werden eins in dieser Symbiose, ein Gefühl von Einheit, Liebe und Nähe, das uns umschließt. Wir geben uns hin, vertieft in das "wir" Gefühl, begeistert, verliebt und verbunden, wie ein mächtiger Eulenflug im Geäst. Doch nach einer Weile treten auch die Unterschiede hervor, wir merken, dass wir verschiedene Bedürfnisse haben und Grenzen stoßen. Es ist eine Phase, in der wir uns zurückbesinnen, ein Abschied von der Symbiose, der auch Trauer, Verlustangst und Streit auslösen kann. Dann kehren wir zurück zu unserer Autonomie, sortieren und integrieren die neuen Erlebnisse, die wir erlebt haben. Ein klares Gefühl von "ich" und "du" ist da, in uns ruhen wir, wie ein Baum in der Wüste, der sich dem Leben hingibt, das ihn umgibt. Je nach Persönlichkeit und Erfahrungen kann jede Phase zur Herausforderung werden, doch wenn wir uns bewusst sind, wo wir stehen, können wir den Kreislauf annehmen und daraus wachsen. Sind wir selbstbewusst und sicher in uns, oder fühlen wir uns einsam und allein? Es ist eine Frage, die uns antreibt und zugleich zu uns führt, wie ein sanfter Sommerwind. Die RAIN-Methode ist eine Methode, die von Tara Brach entwickelt wurde, um Menschen zu helfen, sich selbst und ihre Emotionen besser zu verstehen. Der Name RAIN steht für Recognize, Allow, Investigate, and Nurture (Erkennen, Zulassen, Untersuchen und Nähren).
Wie man die RAIN-Methode anwendet, zeige ich in diesem Video. Robert Gonzales war ein US-amerikanischer Lehrer und Trainer der Gewaltfreien Kommunikation (GFK), der eng mit Marshall Rosenberg zusammenarbeitete und von ihm ausgebildet wurde. Gonzales gründete später seine eigene Organisation, die "Living Compassion", und entwickelte seine eigene Interpretation und Praxis der GFK.
Rosenberg und Gonzales hatten eine enge Beziehung und arbeiteten zusammen, um die GFK in der Welt zu verbreiten. Gonzales war einer der ersten Schüler von Rosenberg und half ihm bei der Entwicklung und Durchführung von Trainings- und Seminarprogrammen zur GFK. Gonzales' Konzept "Living-compassion" baut auf der GFK auf und betont die Bedeutung von Selbstempathie und Selbstmitgefühl als grundlegende Voraussetzung für die Verbindung mit anderen Menschen. Gonzales setzte sich auch dafür ein, die GFK in der Arbeit mit traumatisierten Menschen und in der Friedensarbeit anzuwenden. Er lehrte und praktizierte GFK in vielen Ländern weltweit und hat zahlreiche Bücher und Artikel zu diesem Thema veröffentlicht. Im November 2021 verstarb Robert Gonzales. Robert hat meine Arbeit stark geprägt und inspiriert. Ich durfte mehrere Weiterbildungen mit ihm besuchen. Das Konzept von "Living Compassion" basiert auf dem Verständnis, dass Mitgefühl nicht nur etwas ist, was wir für andere empfinden sollten, sondern auch für uns selbst. Es betont die Bedeutung von Selbstempathie und Selbstmitgefühl als grundlegende Voraussetzung für die Verbindung mit anderen Menschen. Die Praxis von "Living Compassion" besteht aus einer Reihe von Übungen und Techniken, die dazu beitragen, unsere Beziehung zu uns selbst und zu anderen zu verbessern. Diese Übungen betonen das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle sowie für die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen. Indem wir uns mit unseren eigenen Bedürfnissen verbinden und für uns selbst sorgen, können wir auch für andere Menschen einfühlsamer und verständnisvoller sein. "Living Compassion" ist eine kraftvolle Methode zur Förderung von Mitgefühl und Verständnis in unseren Beziehungen zu uns selbst und zu anderen. Die Praxis hilft uns, uns mit unseren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen zu verbinden, um uns dann auch mit anderen Menschen zu verbinden und empathischer und mitfühlender zu sein. Buchempfehlung: Ein Leben in Mitgefühl / Robert Gonzales / Arbor - Inspiration für eine tiefe innere Verbundenheit und Erfüllung |