Bei Gewaltfreier Kommunikation geht es nicht darum, einfach nur "nett" zu sein. Es geht um weit mehr als oberflächliche Höflichkeit. Vielmehr geht es darum, unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse authentisch auszudrücken und gleichzeitig unser Gegenüber zu verstehen. Gewaltfreie Kommunikation ermöglicht uns, Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise anzugehen, anstatt ihnen auszuweichen.
Oft neigen wir dazu, unsere wahren Gefühle und Bedürfnisse zu unterdrücken, um Konfrontationen oder Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Wir passen uns an, um anderen gerecht zu werden, ohne wirklich auf unsere eigenen Bedürfnisse einzugehen. Dies kann zu Frustration, Unzufriedenheit und einem Mangel an echter Verbindung führen. Die Gewaltfreie Kommunikation bietet uns einen alternativen Ansatz. Sie ermutigt uns, unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen und sie auf eine klare und respektvolle Art und Weise zu kommunizieren. Indem wir unsere authentische Stimme nutzen, können wir eine ehrliche und offene Kommunikation fördern. Gleichzeitig geht es bei der Gewaltfreien Kommunikation auch darum, unser Gegenüber zu verstehen. Es ist wichtig, empathisch zuzuhören und sich aktiv in die Perspektive und Bedürfnisse des anderen hineinzuversetzen. Indem wir uns bemühen, den Standpunkt unseres Gegenübers zu verstehen, schaffen wir Raum für Verbindung und Kooperation. Konflikte werden in der Gewaltfreien Kommunikation nicht gemieden, sondern aktiv angegangen. Allerdings geschieht dies auf eine konstruktive Art und Weise. Anstatt uns auf Schuldzuweisungen, Vorwürfe oder Angriffe zu konzentrieren, suchen wir nach Lösungen, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen. Wir suchen nach Kompromissen, win-win-Situationen und gemeinsamen Vereinbarungen, um Konflikte aufzulösen und langfristige Harmonie zu schaffen. Die Gewaltfreie Kommunikation ermöglicht uns, eine Atmosphäre des Respekts, der Offenheit und der Verständigung zu schaffen. Sie ermutigt uns, Verantwortung für unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen, während wir gleichzeitig sensibel auf die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen eingehen. Indem wir die Gewaltfreie Kommunikation praktizieren, können wir zu tieferen und erfüllenderen Beziehungen gelangen, in denen Konflikte konstruktiv gelöst und authentischer Ausdruck gefördert wird. Robert Gonzales war ein US-amerikanischer Lehrer und Trainer der Gewaltfreien Kommunikation (GFK), der eng mit Marshall Rosenberg zusammenarbeitete und von ihm ausgebildet wurde. Gonzales gründete später seine eigene Organisation, die "Living Compassion", und entwickelte seine eigene Interpretation und Praxis der GFK.
Rosenberg und Gonzales hatten eine enge Beziehung und arbeiteten zusammen, um die GFK in der Welt zu verbreiten. Gonzales war einer der ersten Schüler von Rosenberg und half ihm bei der Entwicklung und Durchführung von Trainings- und Seminarprogrammen zur GFK. Gonzales' Konzept "Living-compassion" baut auf der GFK auf und betont die Bedeutung von Selbstempathie und Selbstmitgefühl als grundlegende Voraussetzung für die Verbindung mit anderen Menschen. Gonzales setzte sich auch dafür ein, die GFK in der Arbeit mit traumatisierten Menschen und in der Friedensarbeit anzuwenden. Er lehrte und praktizierte GFK in vielen Ländern weltweit und hat zahlreiche Bücher und Artikel zu diesem Thema veröffentlicht. Im November 2021 verstarb Robert Gonzales. Robert hat meine Arbeit stark geprägt und inspiriert. Ich durfte mehrere Weiterbildungen mit ihm besuchen. Das Konzept von "Living Compassion" basiert auf dem Verständnis, dass Mitgefühl nicht nur etwas ist, was wir für andere empfinden sollten, sondern auch für uns selbst. Es betont die Bedeutung von Selbstempathie und Selbstmitgefühl als grundlegende Voraussetzung für die Verbindung mit anderen Menschen. Die Praxis von "Living Compassion" besteht aus einer Reihe von Übungen und Techniken, die dazu beitragen, unsere Beziehung zu uns selbst und zu anderen zu verbessern. Diese Übungen betonen das Bewusstsein für unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle sowie für die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen. Indem wir uns mit unseren eigenen Bedürfnissen verbinden und für uns selbst sorgen, können wir auch für andere Menschen einfühlsamer und verständnisvoller sein. "Living Compassion" ist eine kraftvolle Methode zur Förderung von Mitgefühl und Verständnis in unseren Beziehungen zu uns selbst und zu anderen. Die Praxis hilft uns, uns mit unseren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen zu verbinden, um uns dann auch mit anderen Menschen zu verbinden und empathischer und mitfühlender zu sein. Buchempfehlung: Ein Leben in Mitgefühl / Robert Gonzales / Arbor - Inspiration für eine tiefe innere Verbundenheit und Erfüllung Die Gewaltfreie Kommunikation ist eine mächtige Methode, die uns dabei hilft, unsere Gedanken und Gefühle authentisch auszudrücken und gleichzeitig die Bedürfnisse anderer Menschen zu verstehen und respektieren. Sie wurde von dem Psychologen Marshall Rosenberg entwickelt und besteht aus vier Schritten:
Weitere Infos zu Gewaltfreier Kommunikation, Gefühlen und Bedürfnissen Gefühle und Bedürfnisse geben uns Informationen darüber, was in uns vorgeht und was wir brauchen, um uns wohl zu fühlen. In der Kommunikation spielen sie eine wichtige Rolle, da sie uns helfen, uns selber zu verstehen und besser auf andere einzustellen.
Mit einer authentischen Kommunikation bleiben wir uns selbst treu und können ehrlich über unsere Gefühle und Bedürfnisse sprechen. Sie ermöglicht es uns, tiefergehende Verbindungen zu anderen aufzubauen und diese Beziehungen zu pflegen, da wir uns gegenseitig besser verstehen und wertschätzen. Wenn wir uns unsicher fühlen oder Angst haben, abgelehnt zu werden, fällt es uns oft schwer, authentisch zu kommunizieren. In solchen Situationen kann es hilfreich sein, sich bewusst Zeit zu nehmen, um unsere Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und sie formulieren. Dabei kann das "Gefühls- und Bedürfnis-Spiel" helfen:
In einer authentischen Kommunikation geht es nicht darum, anderen unseren Willen aufzuzwingen, sondern darum, eine Verbindung aufzubauen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Indem wir unsere Gefühle und Bedürfnisse offen ausdrücken, geben wir anderen die Möglichkeit, uns besser zu verstehen und wir können gemeinsam Lösungen finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind. Authentische Kommunikation bedeutet nicht, dass wir immer offen über alles sprechen müssen. Manchmal gibt es gute Gründe, bestimmte Dinge für sich zu behalten. Aber wenn wir uns bewusst machen, was wir fühlen und was wir brauchen, können wir unsere Kommunikation bewusster gestalten und tiefergehende Verbindungen aufbauen. |